Foto eines Zimmers der Dauerausstellung ,,Konrad Adenauer 1876-1967" hinter Glas.

Eine Tour nach Rhöndorf zur Dauerausstellung ,,Konrad Adenauer 1876-1967″

Am 21.07.2022 trafen wir uns mit Mitgliedern und Freunden des BVV am Bahnhof Vohwinkel, um zu unserer Tagesfahrt nach Rhöndorf zu starten. Als wir nach einer entspannten Bahnfahrt unser angestrebtes Ziel der Tagesfahrt, das ehemaligen Anwesen unseres ersten Bundeskanzlers, Konrad Hermann Josef Adenauer, erreichten, hatten wir trotz anderer Prognosen wieder einmal ,,Bürgervereinswetter“, die Sonne lachte vom Himmel.

Eine Dame des ,,Team für Besucherdienste“ empfing und begrüßte uns. Sie führte uns Richtung Villa über viele Treppen aufwärts durch den malerisch terrassenförmig angelegten wunderschönen Garten mit altem Baumbestand und vielen verschiedenen Blumen. Vor allem Rosen wetteiferten hier mit ihren Blüten. Adenauer war leidenschaftlicher Bocciaspieler und großer Rosenliebhaber. So ist es nicht verwunderlich, dass es hier natürlich auch eine Bocciabahn gibt. Während der Führung durch das Areal wurden wir ausführlich über das Leben und Wirken des ehemaligen Kanzlers informiert.

Adenauer wurde am 5. Januar 1876 als Sohn einer Beamtenfamilie in Köln geboren. Als Adenauer 1949 zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt wird, ist er bereits 73 Jahre alt. Er übt das Amt von 1949 – 1963 aus. Bundespräsident Theodor Heuss überreicht am 15. September 1949 Konrad Adenauer die Ernennungsurkunde zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Die Bundesversammlung hat den FDP-Politiker Theodor Heuss drei Tage zuvor in das höchste Staatsamt gewählt.

Adenauers Amtszeit als Kanzler dauerte vierzehn Jahre. Helmut Kohl und Angela Merkel übertrafen ihn noch in der Länge ihrer Amtszeit. Als erster Bundeskanzler und Außenminister der Bundesrepublik Deutschland prägte Adenauer die damalige Zeit.

In seiner Amtszeit entwickelte sich die Bundesrepublik zu einer stabilen und liberalen Demokratie und trotz nationalsozialistischer Verbrechen und Krieg zu einem geachteten Partner in der westlichen Welt. Die soziale Marktwirtschaft führte zu breitem Wohlstand. Am l5.Oktober 1963, als Adenauer aus seinem Amt als Bundeskanzler verabschiedet wurde, sagte er folgende Worte:

„Ich gehe nicht leichten Herzens.“
„Eine Lösung der deutschen Frage ist nur möglich, mit Hilfe unserer Freunde. Und wir danken Gott, dass wir wieder Freunde in der Welt gefunden haben.“
„Ich habe den Wunsch, dass später einmal von mir gesagt wird, dass ich meine Pflicht getan habe.“

Konrad Adenauer

Nachdem Adenauer am 19. April 1967, mit 91 Jahren, in Rhöndorf in seiner Villa verstarb, wurde er auf dem Waldfriedhof in der Nähe seines Anwesens beigesetzt. Viele Menschen wollten Adenauer nach seinem Tod die letzte Ehre erweisen, sich vor Ort an das Leben und Wirken des Politikers, Staatsmanns und großen Europäers erinnern. Sie strömten zahlreich nach Rhöndorf.

Dem vielfach geäußerten Wunsch der Bevölkerung, Adenauers Rhöndorfer Wohnhaus als Gedenkstätte zu erhalten, stimmten auch seine sieben Kinder zu. 1967 schenkten seine Töchter und Söhne Haus und Garten der Bundesrepublik Deutschland. Ab 1970 wurden erste Besucher durch den Rosengarten und die Räume Adenauers geführt.

Unterhalb der Villa entstand ein weiteres Gebäude. Heute werden in der Dauerausstellung ,,Konrad Adenauer“ sehr interessante Dokumente aus vier Epochen der deutschen Geschichte vorgestellt. Die Biographie Adenauers anhand von Objekten, Fotos, Filmen und Medienstationen ziehen den Zuschauer auch heute noch in ihren Bann.

Nach der hochinteressanten Besichtigung der Ausstellungsräume ,,auf den Spuren von Konrad Adenauer“ ging es nach einem kurzen Fußweg weiter mit der Bahn nach Königswinter. In einem Lokal mit Blick auf den Rhein ließen wir es uns schmecken und gut gehen. Am späten Nachmittag ging es dann weiter mit der ,,Loreley“ der KD-Schifffahrt von Königswinter nach Köln.

Die Teilnehmer der Tagestour stehen für ein Gruppenbild auf einer Treppe und schauen in die Kamera.
© Gerda Schmidt

Wieder einmal hatten wir mit dem Bürgerverein einen sehr interessanten und informativen Tag. Positive Rückmeldungen signalisierten uns, dass die Teilnehmer sehr zufrieden waren. Nichtmitglieder, die durch das Inserat des Bürgervereins in der WZ auf die Tagestour aufmerksam wurden, hatten sich kurz entschlossen unserer Reisegruppe angeschlossen.


Text und Bilder: Gerda Schmidt