Trier - Porta Nigra

Eine Reise nach Trier

Eine Busreise mit dem Bürgerverein Vohwinkel nach Trier und Umgebung

Einige Mitglieder und Freunde des Bürgervereins Vohwinkel e.V. starteten am 01.09.2019 ihre Mehrtagesreise. Da der Bürgerverein in diesem Jahr sein 125- jähriges Bestehen feierte, lief die Reise in diesem Jahr unter dem Motto „Jubiläumsreise“. Das angesteuerte Ziel war das Hotel Vienna House Easy in Trier. Während eines7-tägigen Aufenthalts sollte von hier aus das Gebiet Trier und Umgebung erkundet werden. Trier, die älteste Stadt Deutschlands, in der sich im 4. Jh. die Römer schon sehr wohl fühlten, liegt in der Weinregion Mosel und unweit der luxemburgischen Grenze.

Trier - Gruppenbild

Bei Ankunft in Trier empfing uns unsere Reiseleiterin Mareile, die uns nun bei einer kleinen Stadtführung per Bus und per Pedes begleitete. So bekamen wir bereits am ersten Tag vor dem Check in im Hotel einen Eindruck von den markanten und gut erhaltenen römischen Baudenkmälern der Stadt. Auch an den folgenden Tagen unserer Reise ließen wir die vielen beeindruckenden Sehenswürdigkeiten der von den Römern im Mittelalter gegründeten Stadt auf uns einwirken.

Unter anderem sahen wir den Trierer Dom, älteste Bischofskirche Deutschlands und die Liebfrauen Basilika, älteste gotische Kirche des Landes. Beides sind sehr beeindruckende Sakralbauwerke abendländischer Baukunst. Der Trierer Dom ist seit 1512 Wallfahrtsort. Der heilige Rock, die Tunika Jesu Christi, wird hierunter einem klimatisierten Glasschrein aufbewahrt.

Trier - Panorama

Das Kurfürstliche Palais mit seiner prachtvollen Rokokofassade wird heute als Verwaltungsgebäude genutzt. Einst residierten hier die Trierer Bischöfe, die gleichzeitig das Amt des Kurfürsten ausübten. Von der Front des Palastes ausfällt der Blick direkt in den Palastgarten.

Um 300 n. Chr. ließ Kaiser Constantius neben seinem Trierer Palast die Kaiserthermen errichten. Sie sollten dem Trierer Volk als pompöse Badeanlage dienen. Es zählt zu den größten Thermen des römischen Reiches. Es gab einen Kaltbade- und einen Warmbadesaal, Dampfbäder, Massageräume und unterirdische Heizgänge. Aus dieser Zeit sind nur noch Ruinen erhalten.

Das Amphitheater wurde 100 n. Chr. erbaut. Es wurde in die Stadtmauer integriert. Die Römer liebten die Gladiatorenkämpfe, Mensch gegen Mensch, ungeübte Sklaven gegen geübte Gladiatoren, Mensch gegen hungrige Tiere, Seeschlachte nin der gefluteten Arena und Schauhinrichtungen. 20.000 Besucher fanden auf den Rängen Platz, Ehrengäste saßen in der Ehrenloge. Unter der Arena wurden die wilden Tiere in Käfigen gehalten. Das Amphitheater war ein Ort der Massenunterhaltung.

Die Porta Nigra, auch schwarzes Tor genannt, ist ein Bestandteil der groß angelegten römischen Stadtmauer mit vier Stadttoren, die 150n. Chr. zum Schutz der Stadt Trier errichtet wurde. Im 2. Jahrhundert erlebte die Stadt einen rasanten Ausbau zur Weltstadt, zur „Augusta Treverorum“, zur Augustusstadt, zur Kaiserresidenz. Das Baumaterial für die Stadtmauer holte man aus den Steinbrüchen im Kylltal. Noch heute kann man an einigen Steinquadern die Sägespuren erkennen, die beim Zurechtsägen mit den mühlenbetriebenen Bronzesägen entstanden sind. Die Steine wurden anschließend so behauen, dass alle Steinquader der gesamten Porta Nigra ohne Mörtel aufeinander gesetzt werden konnten.

Es ist das weltweit größte und am besten erhaltene Stadttor der Antike und das einzige Tor, das von der ehemaligen Stadtmauer übriggeblieben ist. Es wurde aus 7.200 hellen Sandsteinquadern errichtet. Der einst helle Stein färbte sich im Laufe der Jahrhunderte durch Staub, Witterung, Umwelteinflüsse und Brände schwarz. Im 11. Jahrhundert wurde das Tor zur Doppelkirche ausgebaut. Napoleon ließ 1804 das antike Erbe zu seiner einstigen Schönheit wieder zurückbauen statt es, wie ursprünglich von ihm geplant, abzureißen. Es gilt heute als Wahrzeichen der Stadt Trier. Die drei anderen Tore fielen 1870 dem Abriss zum Opfer, die Steine wurden anderweitig verbaut.

Trier - Dreikönigenhaus

Eins der architektonisch interessantesten Häuser der Innenstadt ist das Dreikönigenhaus, ein spätromanischer Wohnturm, erbaut im Jahre1230. Es wurde nicht aus leicht brennbarem Fachwerk erbaut sondern aus Stein. Bei seinem Anblick fühlt man sich ins maurische Spanien versetzt. Die alten römischen Handelsrouten reichten von Trier über das Rhonetal bis Spanien, Portugal und Marokko. So kamen arabische Baumeister in die Moselstadt und ließen an dem Dreikönigenhaus den maurischen Baustil einfließen in Form von bunt ornamentierten Giebelfenstern. Das Haus hatte keinen ebenerdigen Eingang, man stieg über eine Leiter ein.
Diese wurde nach Betreten des Hauses eingezogen wie eine Zugbrücke. So war man vor Angreifern sicher. Vor Feuer sicherte man sich ab mit Wohntürmen aus Stein, um über diese bei Feuer fliehen zu können.

Luxemburg - Wappen

Am 2. Tag erkundeten wir zunächst mit dem Bus und später auch zu Fuß Luxemburg. Luxemburg liegt im Süden des Großherzogtums, liegt im Herzen Europas .Luxemburg ist eine der am stärksten multikulturell geprägten Hauptstädte Europas, sie ist mehrsprachig und vielfältig. Die Stadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Moderne Gebäudefügen sich nahtlos in das ursprüngliche Stadtbild ein. In erster Linie ist die Stadt Finanzplatz, ebenfalls ist sie Sitz verschiedener europäischer Institutionen.

Die Geschäftsviertel von Luxemburg sind Sinnbild für ein dynamisches Business. Nach einer individuellen Mittagspause in der Altstadt ging es weiter durch das Bankenviertelnach Echternach. Hier besichtigten wir die Basilika St. Willibrord.

Am 3. Tag machten wir einen Tagesflug nach Mettlach und nach Saargau mit einem wunderbaren Ausblick auf die Saarschleife. In Mettlach besuchten und besichtigten wir die ehemalige Benediktinerabtei, die heute Sitz der Hauptverwaltung des Keramikunternehmens Villeroy & Boch ist. 1809 kaufte Francois Boch-Buschmann das leer stehende und kurz zuvor von den französischen Revolutionstruppengeplünderte Gebäude auf und fertigt seitdem hier in seinem Unternehmen Mosaike, Fliesen, Tischgeschirr und Badausstattungen. Er beliefert Zaren, Prominente, Scheichs und sogar Papst Benedikt XVI. bezog von hier sein 224-teiliges Geschirr. Nach der Besichtigung gingen wir zum Verkauf von Porzellan und aßen später eine Kleinigkeit in der Altstadt. Weiter ging es zur Saarschleife, deren Anblick wir von oben genossen.

Saarschleife

Am 4. Tag starteten wir ab dem Fischereihafen Zurlauben bei sommerlichen Temperaturen unsere Schiffrundfahrt von Trier nach Saarburg an Deck der Undine. Weinberge, Burgen, Schleusen und die herrliche Landschaft säumten unseren Weg. Wir ließen bei dieser Mosel-Saarfahrt einfach nur die Seele baumeln. Von Saarburg Hafen aus machten wir eine Stadtrundfahrt mit der Saartalbahn. Anschließend erkundeten wir die Altstadt noch zu Fuß und ließen die Schönheiten der Stadt wie Klein Venedig, Altstadt, den Wasserfall, das Laurentiustor und die Burganlage auf uns einwirken. Bei einer individuellen Mittagspause kehrten wir ein und ließen es uns gut schmecken.

Saarburg - Stadtrundfahrt mit der Saartalbahn

Anschließend fuhren wir mit der Saartalbahn zum Anleger zurück, um mit der Undine die Rückfahrt zum Fischereihafen Zurlauben anzutreten. Im „Paulaner“, einem Lokal mit bayrischer Wohlfühlatmosphäre und Münchner Braukunst, kehrten wir ein, aßen zu Abend und fuhren später jeweils in kleinen Gruppen mit der Taxe zurück zum Hotel.

Am 5. Tag unternahmen wir einen Tagesausflug entlang der Edelsteinstraße nach Idar-Oberstein. Hier wurden wir bei einer Führung über die Kunst des Edelsteinschleifens informiert, und anschließend durfte beim Schmuckverkauf tüchtig zugegriffen werden. Danach hatten wir eine Stadtführung mit einer anschließenden individuellen Mittagspause. Eine kleine Gruppe von uns kehrte in dem Lokal „Zum alten Goten im Haus am Gebück“ aus dem Jahr 1392 ein. Anschließend trafen sich alle wieder im Ort und fuhren gemeinsam zurück zum Hotel zum Abendessen.

Am 6. Tag stand ein Ausflug nach Lothringen und in die Hauptstadt Metz auf dem Programm. In Metz besichtigten wir die Kathedrale Saint Etienne, den prachtvollsten Bau aus dem Mittelalter in gotischem Stil. Mit dem Bau wurde1120 begonnen, 300 Jahre später wurde der Bau vollendet. Bei Betreten der Kathedrale wurden wir überwältigt von der Pracht der zahlreichen großen Glasfenster, geschaffen von berühmten Glasmeistern und Glasmalern wie z. B. Valentin Bousch, Hermann von Münster, Thomas von Clinchamp und Thiebaut von Lixheim. In neuerer Zeit schafften Villon, Gaudin, Bissiere und Marc Chagall neue wundervolle Glasfenster. Das Licht und Farbenspiel dieser Kunstwerke ist überwältigend.

Metz - Kathedrale Saint Etienne

In dem Winzerort Schengen an der Obermosel legten wir einen Stopp ein. Schengen liegt geografisch im Dreiländereck Deutschland-Luxemburg-Frankreich. Hier wurde am 14. Juni 1985 von Vertretern aus Luxemburg, Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Deutschland das Schengener Abkommen auf dem Fahrgastschiff M.S. Princesse Marie-Astrid signiert. Hier wurde die Abschaffung der innereuropäischen Grenzkontrollen im Personen- und Warenverkehr zwischen den einzelnen Ländern beschlossen. Seitdem ist es möglich, ohne Grenzformalitäten von einem Land ins andere zu reisen.1985 wurden Schlagbäume und Grenzposten in weiten Teilen Europas abgebaut. Schengen bedeutet Frieden, Freiheit, Freundschaft und Austausch. Der Vertrag wird von 26 Staaten im Schengener Raum angewendet. Schengen ist die Wiege des grenzenlosen Europa.

Trier - Heimreise

Am 7. Tag traten wir die Heimreise an. Entlang der Mosel ging die Fahrt nach Bernkastel Kues. Leider regnete es in Strömen, für die Natur ein wahrer Segen, für uns eher schlecht. Wir kehrten ein und genossen ein Getränk, während draußen die Passanten mit Schirmen vorbeieilten. Anschließend aßen wir zu Mittag im Moselblümchen. Dann ging die Fahrtweiter Richtung Heimat. In Wuppertal-Vohwinkel war, wie kann es anders sein, herrlichstes Bürgervereinswetter.

Der Urlaub war mal wieder sehr schön, unterhaltsam und lehrreich. Unsere Reiseleiterin, Mareile, hat uns in der kurzen Zeit mit so viel Wissen gefüttert, dass mit Sicherheit auch viel in unseren Köpfen gespeichert bleibt. Wenn sie sagte: „Jetzt sage ich nichts mehr, jetzt lasse ich Sie zur Ruhe kommen“, ja, was geschah dann? Sie hatte noch etwas sehr Wichtiges, was sie uns doch noch unbedingt mitteilen wollte. Sie sprach deutlich, unterhaltsam, in Worten, die für jedermann verständlich waren, mit einer angenehmen Stimme.

Unsere älteste Mitreisende, Christine, 90 Jahre alt, die mit dem Rollator mitgereist war, nahm Mareile stets unter ihre Fittiche. Mareile war eine ganz besonders gute Reiseleiterin. Olav, Fahrer des Unternehmens Breiden, hat uns stets umsichtig und hilfsbereit begleitet. Und der Organisator der Reise, Reiner Schmidt? Er hat seine Aufgabe mal wieder ganz toll hingekriegt. Da bliebe nur noch die Reisetruppe: Ja, auch die war wieder super. Jetzt freuen wir uns schon auf die Mehrtagesreise in 2020. Das Reiseziel wird Zwönitz und Umgebung sein, mit Tagesfahrten nach Seiffen, Annaberg, Oberwiesenthal, Zwickau, Schwarzenberg, Karlsbad, Leipzig und Dresden. Das hört sich doch ganz gut an, oder? Kommen Sie doch mit!


Text und Bilder: Gerda Schmidt