Mehrtagesreise: Ostseeflair und Seenlandschaft

Reisebericht Schwerin – Wismar – Bad Doberan – Kühlungsborn – und die Mecklenburger Seenplatte vom 01.09. bis 08.09.2024

Am 01.09.2024 begaben sich 30 Teilnehmer des BVV wieder einmal mit dem Reisebus auf große Fahrt. Das Ziel der Reise war ein Gebiet mit zauberhaften Naturparadiesen, prachtvollen Schlössern und Bauten in Backsteingotik sowie von Wald- und Parklandschaften gesäumte Seen.

Ab unserem Hotel erkundeten wir die Städte Schwerin-Wismar-Bad Doberan-Kühlungsborn und die Mecklenburger Seenplatte.

© Gerda Schmidt

Am 02.09.2024 führte die erste Besichtigungstour nach Wismar. Als wir uns der einst mächtigen Hanse- und Hafenstadt näherten, wurden wir bereits aus der Ferne von Zeugen alter Größe und wirtschaftlicher Macht begrüßt, den Türmen von St. Marien und St. Georgen. Wismar wurde 2002 von der UNESCO in die Liste „Kulturerbe der Menschheit“ aufgenommen.

Während der Stadtführung hatten wir Gelegenheit, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, Straßen und Plätze der Altstadt in Backsteingotik zu erkunden. Neben dem Hafen, den MV Werften Wismar und der Industrie bestimmen vor allem die Sehenswürdigkeiten der Altstadt das Stadtbild. Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind noch das spätgotische Wassertor am Alten Hafen sowie einige Reste der Stadtmauer erhalten. An die Zeit der Schwedenbesatzung erinnern auch heute noch das barocke ehemalige Provianthaus und das ehemalige Zeughaus in der Ulmenstraße. Das Giebelhaus Alter Schwede ist das älteste erhaltene Bürgerhaus Wismars.

© Gerda Schmidt

Aufgrund der günstigen Lage direkt am „aqua wissemara“, einem schiffbaren Wasserlauf, war es der Stadt möglich, sich gut zu entwickeln und großen Reichtum zu erwirtschaften. Dieser Reichtum weckte Begehrlichkeiten bei denen, die nicht reich waren, die aber das Ziel verfolgten, ohne Einsatz ihrer Arbeitskraft auch reich zu werden. So mussten die Stadtväter überlegen, wie ihre Ware vor Seeräubern am besten zu schützen war. Sie gründeten mit den Hafenstädten der Nachbarschaft einen Schutzbund, aus dem später die so genannte Hanse entstand. Unter deren Schutz erlebte die Stadt im 14. und 15. Jh. eine wirtschaftliche Blütezeit. Es wurde Handel betrieben mit: Pelzen, Fellen, Bernstein und Wachsen aus dem Norden, französischem und portugiesischem Wein, Tuchen aus Flandern und Gewürzen aus exotischen Ländern. Auch mit einheimischen Produkten wie Hering und Bier wurde Handel betrieben. In der Zeit des Aufschwungs entstanden prachtvolle Patrizierhäuser, Speicher und Kontore. Diese Prachtbauten prägen auch heute noch das Stadtbild. Mit dem Niedergang der Hanse endete der wirtschaftliche Aufschwung, begann der Niedergang der Stadt.

Im Zweiten Weltkrieg wurden viele Kulturdenkmäler der Stadt während der Luftangriffe der Alliierten stark zerstört. Auch 40 Jahre DDR-Zugehörigkeit hinterließen ihre Spuren. Inzwischen jedoch wurden die Baudenkmäler renoviert, saniert und restauriert, Einwohner und Touristen erfreuen sich wieder an den vielen Gebäuden.

© Gerda Schmidt

Am 03.09.2024 fand die Besichtigungstour innerhalb der Stadt Schwerin statt. Sie führte uns durch verwinkelte Altstadtgassen und entlang fürstlicher Häuserzeilen zum Schweriner Schloss, das sich auf der Schlossinsel inmitten eines barocken Schlossgartens befindet und mit seinen unzähligen goldglänzenden Türmchen als das bekannteste und prächtigste Schloss des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern gilt. Seit Juli 2024 gehört es auch zum UNESCO-Welterbe zusammen mit mehr als 30 weiteren Gebäuden und Gärten der Stadt.

Während der Führung durch das Märchenschloss berichtete uns eine 88 Jahre alte noch sehr flott wirkende Dame mit Begeisterung und voller Stolz über die geschichtlichen Hintergründe des Schlosses. Sie wirkte auf uns wie eine Märchenerzählerin, man hörte ihr sehr gerne zu. Sie sagte: „Ich führe hier Erwachsene und Schulklassen durch das Schloss, solange es mir Freude macht und solange man mich hier haben will.“ Hier konnten wir miterleben, wie die riesige vergoldete, inzwischen restaurierte Statue des Erzengels Michael per Kran auf den Schlossturm gehoben wurde.

© Gerda Schmidt

Am 04.09.2024 steuerten wir unser Ausflugsziel Bad Doberan, das größte Ostseebad Mecklenburgs, mit dem Reisebus an. Hier hatten wir die Gelegenheit, das Kloster mit seinem gut erhaltenen Klosterareal sowie das Doberaner Münster, eins der schönsten sakralen gotischen Bauwerke im Ostseeraum, zu besichtigen. Im Anschluss an die Stadtbesichtigung fuhren wir mit Molli, der ältesten dampfenden Schmalspurbahn der Ostseeküste, mitten durch Bad Doberans Fußgängerzone zum Ostseebad Kühlungsborn. Während eines Bummels entlang der Strandpromenade an der Ostsee genossen wir den herrlichen Tag.

© Gerda Schmidt

Am 05.09.2024 starteten wir zu einer kleinen Schifffahrt ab Schiffsanleger Schweriner See. Vom Schweriner See aus konnten wir den Blick auf das Wahrzeichen der Stadt genießen. Das Schweriner Schloss befindet sich, einem Märchenschloss gleich, auf einer Schlossinsel. Der Legende nach lebt im Schloss seit vielen Jahrhunderten der Schweriner Schlossgeist, ein kleines altes Männchen mit grauem Bart und Federhut, auch Petermännchen genannt. Petermännchen ist der einzige verbliebene Diener eines heidnischen Gottes der Tempelburg, die einst hier stand. Auch heute noch hält er die bösen Menschen von der Stadt fern, während die guten Menschen von ihm belohnt werden.

© Gerda Schmidt

Am 06.09.2024 stand eine 3-Seen-Schifffahrt an, die wir in Waren starteten und nach der Rundfahrt auch dort beendeten. Während der Schifffahrt von der Binnenmüritz durch den Kanal in den Eldenburger See und über die Außenmüritz zurück nach Waren genossen wir die umliegende einzigartige Natur zwischen Müritz und Ostsee, das gute Wetter und die gute Unterhaltung.

© Gerda Schmidt

Am 07.09.2024 konnte jeder das machen, was ihm Spaß macht, sich ausruhen oder wieder „auf Achse“ gehen. Der Reisebusfahrer hatte 24 Stunden Ruhezeit.

© Gerda Schmidt

Am 08.09.2024 wieder zuhause angekommen, blicken wir auf eine Woche mit vielen positiven Eindrücken zurück. Wir haben uns gemeinsam viel angesehen und wurden durch Reiseführer über das Geschehen und das Leben in den Städten, die wir aufsuchten, bestens informiert. Wir hatten jeden Tag herrliches Wetter und wir waren wieder einmal eine gute Truppe, hatten viel Spaß und gute Gespräche.

© Gerda Schmidt

Die nächste Mehrtagesreise wird uns ins Tegernseer Land führen. Sie wird stattfinden vom 07.09.2025 – 14.09.2025. Nähere Informationen folgen.


Text & Bild: Gerda Schmidt